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Ar­ti­kel 12 - Spei­cher­frist und De­per­so­na­li­sie­rung

(1)    Die Mit­glied­staa­ten stel­len si­cher, dass die von den Flug­ge­sell­schaf­ten an die PNR-​Zentralstelle über­mit­tel­ten PNR- Daten für einen Zeit­raum von fünf Jah­ren ab ihrer Über­mitt­lung an die PNR-​Zentralstelle des Mit­glied­staats, in des­sen Ho­heits­ge­biet der Flug an­ge­kom­men be­zie­hungs­wei­se von dem er ab­ge­gan­gen ist, in einer bei die­ser PNR-​Zentralstelle an­ge­sie­del­ten Da­ten­bank vor­ge­hal­ten wer­den.

(2)    Nach Ab­lauf einer Frist von sechs Mo­na­ten ab Über­mitt­lung der PNR-​Daten gemäß Ab­satz 1 wer­den alle PNR- Daten durch Un­kennt­lich­ma­chung der fol­gen­den Da­ten­ele­men­te, mit denen die Iden­ti­tät des Flug­gasts, auf den sich die PNR-​Daten be­zie­hen, un­mit­tel­bar fest­ge­stellt wer­den könn­te, de­per­so­na­li­siert:

a)    Name(n), auch die Namen und die Zahl der im PNR-​Datensatz ver­zeich­ne­ten mit­rei­sen­den Per­so­nen;
b)    An­schrift und Kon­takt­da­ten;
c)    alle Arten von Zah­lungs­in­for­ma­tio­nen ein­schließ­lich Rech­nungs­an­schrift, die zur un­mit­tel­ba­ren Fest­stel­lung der Iden­ti­tät des Flug­gasts, zu dem die PNR-​Daten er­stellt wur­den, oder an­de­rer Per­so­nen bei­tra­gen könn­ten;
d)    Vielflieger-​Eintrag;
e)    all­ge­mei­ne Hin­wei­se, die zur un­mit­tel­ba­ren Fest­stel­lung der Iden­ti­tät des Flug­gas­tes bei­tra­gen könn­ten, zu dem die PNR-​Daten er­stellt wur­den, und
f)    jed­we­de er­ho­be­nen API-​Daten.

(3)    Nach Ab­lauf der in Ab­satz 2 ge­nann­ten Frist von sechs Mo­na­ten ist die Of­fen­le­gung der voll­stän­di­gen PNR-​Daten nur zu­läs­sig, wenn

a)    be­rech­tig­ter Grund zu der An­nah­me be­steht, dass dies für die Zwe­cke des Ar­ti­kel 6 Ab­satz 2 Buch­sta­be b er­for­der­lich ist und
b)    dies ge­neh­migt wird durch

i)    eine Jus­tiz­be­hör­de oder
ii)    eine an­de­re na­tio­na­le Be­hör­de, die nach na­tio­na­lem Recht dafür zu­stän­dig ist zu über­prü­fen, ob die Be­din­gun­gen für die Of­fen­le­gung er­füllt sind, vor­be­halt­lich der Un­ter­rich­tung des Da­ten­schutz­be­auf­trag­ten der PNR-​Zentralstelle und einer Ex-​Post-Überprüfung durch die­sen Da­ten­schutz­be­auf­trag­ten.

(4)    Die Mit­glied­staa­ten stel­len si­cher, dass die PNR-​Daten nach Ab­lauf der Frist nach Ab­satz 1 dau­er­haft ge­löscht wer­den. Diese Ver­pflich­tung lässt Fälle un­be­rührt, in denen be­stimm­te PNR-​Daten an eine zu­stän­di­ge Be­hör­de über­mit­telt wur­den und im Zu­sam­men­hang mit einem kon­kre­ten Fall zum Zwe­cke der Ver­hü­tung, Auf­de­ckung, Er­mitt­lung oder Ver­fol­gung ter­ro­ris­ti­scher Straf­ta­ten oder schwe­rer Kri­mi­na­li­tät ver­wen­det wer­den; in die­sem Fall rich­tet sich die Frist für die Spei­che­rung die­ser Daten durch die zu­stän­di­ge Be­hör­de nach na­tio­na­lem Recht.

(5)    Die Er­geb­nis­se der Ver­ar­bei­tung nach Ar­ti­kel 6 Ab­satz 2 Buch­sta­be a wer­den von der PNR-​Zentralstelle nur so lange vor­ge­hal­ten, wie dies er­for­der­lich ist, um die zu­stän­di­gen Be­hör­den und die PNR-​Zentralstellen an­de­rer Mit­glied­staa­ten gemäß Ar­ti­kel 9 Ab­satz 1 über einen Tref­fer zu in­for­mie­ren. Fällt die in Ar­ti­kel 6 Ab­satz 5 ge­nann­te an­schlie­ßen­de in­di­vi­du­el­le nicht-​automatisierte Über­prü­fung eines Tref­fers bei der au­to­ma­ti­sier­ten Ver­ar­bei­tung ne­ga­tiv aus, so kann die­ses Er­geb­nis den­noch ge­spei­chert wer­den, um künf­ti­ge „fal­sche“ Tref­fer zu ver­mei­den, so­lan­ge die da­zu­ge­hö­ri­gen Daten nicht gemäß Ab­satz 4 die­ses Ar­ti­kels ge­löscht sind.

 

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